Evangelische Akademie Thüringen

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Auf der Suche nach dem verlorenen Sonntag

  • Holger Lemme, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der EKM, moderiert das Podium bei der Abendveranstaltung am 24. Oktober 2016 in Magdeburg. Foto: (c) Katharina Otto
    Holger Lemme, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der EKM, moderiert das Podium bei der Abendveranstaltung am 24. Oktober 2016 in Magdeburg. Foto: (c) Katharina Otto
  • Die Protagonisten des Films: Julius und Lilli sind auf der Suche nach dem verlorenen Sonntag.
    Die Protagonisten des Films: Julius und Lilli sind auf der Suche nach dem verlorenen Sonntag.

Wir schreiben das Jahr 2050: In dem Film „Auf der Suche nach dem verlorenen Sonntag“ wird die Geschichte eines Schülers erzählt, der aus dem totalitären Zeitmanagement ausbricht, um mit seiner Freundin zusammen sein zu dürfen. Und dabei den Sonntag der Christen wiederentdeckt… Der Sonntag ist glücklicherweise noch nicht verloren und noch kein allgemeiner Arbeitstag, aber viele Menschen nutzen ihn vermehrt für Konsum- und Freizeitaktivitäten – was nach sich zieht, dass andere öfter an diesem Tag arbeiten müssen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion spricht sich Dr. Falko Grube, SPD-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalts, für eine Begrenzung der ständigen Erreichbarkeit aus, die dazu führe, dass das Wochenende gar nicht mehr wirklich von Arbeit frei sei. Dr. Lydia Hüskens, Geschäftsführerin des Studentenwerks Halle, verbietet ihren Mitarbeitern gelegentlich sogar die (zusätzliche) Arbeit am Sonntag. Erholung sei schließlich wichtig. Doch sorgt sie sich, dass die Ruhe und der Freiraum des Sonntags für die Menschen an Bedeutung verlieren könnten. Albrecht Steinhäuser, Beauftragter der Evangelischen Kirche bei Landtag und Landesregierung, betont die Bedeutung der Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, aber auch zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, um über den Wert des Sonntags übereinzukommen. Susanne Wiedemeyer, DGB-Landesbeauftragte Sachsen-Anhalt, präferiert klar die Sonntagsruhe und die Fünf-Tage-Woche, allerdings gäbe es auch Fälle, in denen die Gewerkschaften im Interesse der Belegschaft und des Erhalts von Arbeitsplätzen einer Genehmigung von Sonntagsarbeit zustimmten.

Große Zustimmung erhält abschließend die Forderung an Politik und Verwaltung, deutlich mehr Transparenz bei der Abwägung und ggf. Genehmigung von Sonntagsarbeit und Sonntagsöffnungen im Handel walten zu lassen.

Einen Mitschnitt der Podiumsdiskussion finden Sie hier.