Evangelische Akademie Thüringen

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Eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft

Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel sprach auf der Tagung "Eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft" in Berlin über "Die zivilgesellschaftliche Rolle der Schwarzen Kirchen in der Bürgerrechtsbewegung". Foto: ©Reinhard Assmann
Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel sprach auf der Tagung "Eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft" in Berlin über "Die zivilgesellschaftliche Rolle der Schwarzen Kirchen in der Bürgerrechtsbewegung". Foto: ©Reinhard Assmann

„Freikirchliche Perspektiven auf das Verhältnis von Kirche und Staat“ war das Thema einer internationalen Tagung des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung in Kooperation mit der Theologischen Hochschule Elstal.
Bereits die Täufer der Reformationszeit forderten Glaubensfreiheit und bildeten staatsunabhängige (Untergrund-)Kirchen. Auch in Polen und England erhoben Vertreter der „Radikalen Reformation“ als Konsequenz ihres Verständnisses der christlichen Lehre die Forderung nach uneingeschränkter Religionsfreiheit für alle Menschen und nach einer religiös neutralen Staatsordnung. In Deutschland ist das Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften bis heute von der 1919 durchgeführten „hinkenden Trennung“ zwischen Staat und Kirche geprägt. Die Tagung spannte einen Bogen von den theologischen und historischen Ursprüngen des freikirchlichen Verständnisses der Trennung von Staat und Kirche bis hin zu Gegenwartsfragen im Kontext einer religiös pluralen, freiheitlichen Gesellschaft. Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel hat in der international besetzten Tagung zur zivilgesellschaftlichen Rolle der Schwarzen Kirchen in der Bürgerrechtsbewegung vorgetragen. Diese faktische Leistung der Kirchen entspricht Martin Luther Kings theologischem Verständnis des sozialen Auftrages der Kirchen, sich für die Schwachen einzusetzen und Gerechtigkeit einzufordern.