Evangelische Akademie Thüringen

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Farbe macht das Leben bunter - Handwerker feiern Gottesdienst in Wittenberg

  • Meister verschiedener Gewerke gestalteten den ökumenischen Handwerker-Gottesdienst am 11. Mai 2019 in der Hoffnungskirche Wittenberg mit. Foto: © EAT
    Meister verschiedener Gewerke gestalteten den ökumenischen Handwerker-Gottesdienst am 11. Mai 2019 in der Hoffnungskirche Wittenberg mit. Foto: © EAT
  • Schriftenmaler Walter Hupe (l.) berichtet von den Ideen, die der Gestaltung des Schmuckfensters der Hoffnungskirche zu Grunde liegen. Foto: © EAT
    Schriftenmaler Walter Hupe (l.) berichtet von den Ideen, die der Gestaltung des Schmuckfensters der Hoffnungskirche zu Grunde liegen. Foto: © EAT

Es war ein grauer Tag. Der erste Landregen seit Monaten ging auf das Land hernieder, endlich. An diesem tristen Tag kamen rund 60 Handwerkerinnen und Handwerker aus Wittenberg und Umgebung zum Gottesdienst zusammen. Das Motto war passend gewählt: Farbe macht das Leben bunter. Und Farbe war an diesem Tag nötig. Gar nicht grau war es in der Hoffnungskirche: helle Wände, das Holzkreuz von blauem Licht umspielt, die Liedtexte von farbigen Flächen unterlegt. Und genauso bunt war die Gemeinde: Handwerkerinnen und Handwerker in ihrer jeweiligen Kluft, Christen verschiedener Konfessionen, Familien mit Kindern. Zum vierten Mal fand der Handwerker-Gottesdienst statt. Diese Tradition geht auf eine Initiative des Arbeitskreises Handwerk und Kirche zurück, den mehrere Handwerksmeister der Lutherstadt gegründet hatten.

Farbe macht das Leben bunter. Schon vor dem Betreten der Hoffnungskirche wurden die Gottesdienstbesucher vom bunten, betonverglasten Schmuckfenster an der Fleischerstraße begrüßt. Es wurde vor genau 30 Jahren vom Wittenberger Schriftenmaler Walter Hupe gestaltet. Er berichtete von den Ideen, nach denen es geschaffen wurde: Kreuz, Taube, Licht und Wasser. Das Fenster sollte ein Wegweiser sein und trägt seither die Botschaft nach draußen.

Natürlich stand das Handwerk im Mittelpunkt. Bäckermeister Frank Jäger setzte das Motto ganz plastisch um: Er besprühte Häuser aus Marzipan und Schokolade mit Lebensmittelfarbe. Und aus den gewählten Farben bildete sich der Regenbogen. Auch Pfarrer Johannes Hillger gab sich als Handwerker zu erkennen und brachte zahlreiche Werkzeuge mit in den Gottesdienst. Er beschrieb, dass Menschen zu allen Zeiten große Werke vollbringen könnten – besonders, wenn handwerkliches Geschick, der Glauben und Einsatz für andere Hand in Hand gehen.

Nach dem Gottesdienst blieb die Gemeinde bei einem Imbiss zusammen. So wurde mit Gesprächen und herzhaftem Essen die ökumenische Gemeinschaft in Wittenberg gefeiert. Und es wurde eine Menge Farbe in die Herzen der Anwesenden gebracht.