Evangelische Akademie Thüringen

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Mit Optimismus aus der Krise

Foto: Abschlusspodium mit Gareth Evans, Constanze Stelzenmüller, Prof. Dr. Michael Haspel und Renke Brahms © Gunda von Fircks
Foto: Abschlusspodium mit Gareth Evans, Constanze Stelzenmüller, Prof. Dr. Michael Haspel und Renke Brahms © Gunda von Fircks

Am 20. Februar 2018 fand in Berlin ein hochrangig besetztes Podiumsgespräch im Rahmen des EAD-Projektes „…dem Frieden der Welt“ statt. Unter dem Titel „Frieden in der Krise – Norme, Werte und Interessen in der internationalen Politik“ hatten die Evangelischen Akademien in Deutschland ins Haus der EKD zur Diskussion eingeladen. Mit der Expertenrunde wurde ein Zwischenergebnis im friedensethischen Projekt gezogen.
Auf dem von Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel moderierten Podium zeigte sich Gareth Evans, ehemaliger Außenminister Australiens, fest davon überzeugt, dass die Zukunft der internationalen Beziehungen auf einer neuen Einsicht beruhen müsse: „Jeder Mensch ist ein guter internationaler Bürger, der es verdient, dass die Interessen seines Landes auch als dieselben der anderen Länder akzeptiert werden.“ Es brauche Optimisten, die überzeugt davon sind, dass anerkannte Werte sich durchsetzen werden. Constanze Stelzenmüller, Expertin für Transatlantische Sicherheitspolitik, zeichnete nach der Münchener Sicherheitskonferenz ein pessimistischeres Bild von der Verantwortungsbereitschaft der deutschen Politik. Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), diskutierte den im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Zusammenhang von Rüstungsausgaben und Investitionen in die Entwicklungspolitik. Höhere Militärausgaben wiesen grundsätzlich in die falsche Richtung. Es gelte die Ursachen von Konflikten zu bekämpfen. In diese Richtung wies auch Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt: Der Klimawandel sei der größte Armutstreiber, der die Entwicklungschancen vieler Länder auffresse und letztlich gewalttätige Konflikte hervorbringe.

Im Vorfeld hatte Prof. Dr. Michael Haspel im Rahmen eines Workshops mit nationalen und internationalen Experten über die gegenwärtigen Entwicklungen internationaler Krisen diskutiert und Perspektiven kritisch reflektiert.

Seit 2015 haben die Evangelischen Akademien in Deutschland mit über 40 Veranstaltungen Akteure aus Wissenschaft, Politik, Militär, Kirchen, Zivilgesellschaft und Medien miteinander ins Gespräch gebracht. Damit konnten sie Akzente evangelischer Friedensethik setzen und die Meinungsbildung in Kirche und Öffentlichkeit voran bringen.