Tod – Angst – Hoffnung: Tagungsbericht
Wie gehen wir mit unserer Endlichkeit um? Es erfordert Mut, sich dieser Frage zu stellen. Denn „Existenz schließt Endlichkeit ein, und Angst ist das Gewahrwerden der eigenen Endlichkeit“ (Paul Tilllich).
24 Frauen und Männer hatten diesen Mut. Sie kamen am 4. und 5. März in Neudietendorf zu einem intensiven Austausch über ihre eigenen Erfahrungen mit dem Tod zusammen. Und das in Zeiten von Corona und Putins Krieg gegen die Ukraine, auf den Wolf Biermann (85 Jahre) so reagiert: „Jetzt erlebe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine tiefe Angst vor dem Krieg. Treffender gesagt: Ich habe nicht die Ängste, sondern die Angst hat nun leider mich.“
Solcherlei Ängste waren im Untergrund und in den informellen Teilen der Tagung zu spüren. In erster Linie aber wurde über die individuellen Ängste und Hoffnungen über den Tod hinaus gesprochen.
In zwei Vorträgen standen moderne Ausdrucksformen von Todesangst und heutige Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod auf dem Programm. Auf Grundlage des Buches „Vom Umgang mit der Todesangst“ stellte Akademiedirektor Dr. Sebastian Kranich die Entwicklung des menschlichen Todeskonzepts und eine Fülle literarisch-künstlerischer Äußerungen von Patienten der Psychotherapeutin und Theologin Dr. Jutta Kranich-Rittweger vor.
Angeregt davon ging es in zwei Gruppen in die Tiefe. Doch so wichtig und interessant es wäre, darüber zu berichten: Diese Gespräche fanden im geschützten Raum statt.
Um dem Hunger nach Austausch gerecht werden zu können, war die Zahl der Teilnehmenden zudem begrenzt. Daher konnten leider nicht alle Interessenten an dieser Tagung teilnehmen.
Deswegen ist geplant, die Tagung 2023 zu wiederholen. Wer neugierig auf das Thema geworden ist, dem sei in der Zwischenzeit der Mitschnitt der Buchvorstellung empfohlen.