Unsichtbares Theater in Erfurt vor der Wahl
Ist taktisch wählen nicht total undemokratisch? Und was überhaupt wählen, wenn sich der Wahlkampf kaum um Themen dreht? Das waren die beiden großen Fragen, aus denen am Samstag eine kleine Theaterszene entstand.
Einen Tag vor der Landtagswahl fand der zweite Teil des Projekts „Wer die Wahl hat… Unsichtbares Theater im Wahljahr 2024“ in Kooperation mit dem Thüringer CVJM Tag statt. Beim unsichtbaren Theater werden Themen von Ungerechtigkeit oder Unterdrückung in Szenen zugespitzt, die dann im öffentlichen Raum so aufgeführt werden, dass das zufällige Publikum gar nicht weiß, dass es sich um eine Theaterszene handelt. So muss es sich zum Dargestellten verhalten und fällt gerade nicht in eine zuschauende Rolle.
In der Szene am Samstag wurden nun Passant:innen unversehens in eine Diskussion über taktisches Wählen hineingezogen und in die Unsicherheit und Frustration der Teilnehmenden darüber, was ihre Stimme eigentlich bewirken könne. Eine Wahlempfehlung ergab sich daraus natürlich nicht, aber eine spannende Auseinandersetzung, die alle Beteiligten zum Nachdenken anregte.
Das Projekt ist eine Kooperation mit dem CJD Deutschland. Der erste Teil fand kurz vor der Europawahl in Gera statt – die Ergebnisse wurden filmisch dokumentiert. Das Projekt wird vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gefördert.