Evangelische Akademie Thüringen

Veranstaltungen aktuell

(c) Karl-Heinz Bomberg
(c) Karl-Heinz Bomberg

22. Februar 2020, 19.00 Uhr

Tagungs- und Begegnungsstätte Zinzendorfhaus Neudietendorf

In mir steckt ein Schrei

Karl-Heinz Bomberg singt und erzählt über Einengendes und Freimachendes. Klavierbegleitung: Erika Josephine Kunz

Abendveranstaltung


„Psychoanalyse und Kunst sind zwei Lebensformen, um sich besser kennenzulernen“
(Karl-Heinz Bomberg)

Die Evangelische Akademie Thüringen lädt Sie recht herzlich zu einem Konzertabend mit dem Liedermacher und Arzt Karl-Heinz Bomberg ein. Im Rahmen unserer Tagung „Einsamkeit“ können Sie dieses besondere Konzert im Chorsaal des Zinzendorfhauses erleben.

„In mir steckt ein Schrei“ heißt das neue Programm des Liedermachers und Facharztes für psychotherapeutische Medizin Dr. Karl Heinz Bomberg. Anfang 2019 traf sich Karl-Heinz Bomberg mit Stephan Krawczyk im Canor-Studio in Berlin und heraus kam eine CD: 14 Lieder und ein Gitarrenstück. Ganz neue Texte und Kompositionen, aber auch ganz alte und etwas dazwischen. Fast immer politisch, selbst die Liebe. Aber nicht alles. Manchmal poetisch, verspielt, dann wieder klar, unzweideutig, direkt.

„In mir steckt ein Schrei“ ist ein Gesang an die Freiheit. Für Freiheit ging Bomberg in der DDR in politische Haft. Nun singt er einen „Zellenblues“; aber auch über „zärtliches Grün“: seinen Gesang über Einengendes und Freimachendes. Begleitet wird er am Klavier von der Musik-und Theaterpädagogin Erika Josephine Kunz.
 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
 

Biografie

Karl-Heinz Bomberg wurde 1955 im thüringischen Creuzburg an der Werra geboren. 1962 kam er in Ruhla/Thüringen zur Schule. Mit 17 Jahren lernte er Gitarre, bis heute sein Lieblingsinstrument. 1974 legte Bomberg das Abitur ab. Von 1976 bis 1982 studierte er in Leipzig Humanmedizin.

1979 lernte er seine spätere Ehefrau, Kunsttherapeutin und Handweberin, kennen. Seine beiden Kinder sind auch Ärzte.

1981 trat Bomberg auf dem Potsdamer Gitarrenfest zum ersten Mal mit einem eigenen Programm vor ein öffentliches Publikum. Seine Lieder wurden kritischer; so erfolgte 1982 die Unterbrechung eines Liederkonzertes im Studentenclub Moritzbastei Leipzig durch einen stellvertretenden Minister für Hoch- und Fachschulwesen, woraufhin Bomberg die Auftrittslizenz entzogen wurde.

Er spielte nun viel in Kirchen, und bei gelegentlichen Auftritten im staatlichen Bereich (die trotz Spielverbot möglich waren); das Honorar überwies er auf das Solidaritätskonto. Das Programm wurde für staatsfeindlich erklärt. Als nun ein weitergegebenes Band mit kritischen Liedern nicht, wie beabsichtigt, Westberliner Musiker erreichte, sondern durch eine Übergabeperson (IM) in die Hände der Staatssicherheit geriet, wurde bald ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Am 29. Februar 1984 wurde Bomberg an seinem Arbeitsplatz in Berlin-Pankow, wo er als Arzt in Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie und Intensivtherapie tätig war, verhaftet. Nach dem Verhör wurde er in eine Untersuchungshaftanstalt gebracht. Die Erlebnisse von Haft und Verfolgung (OV „Sänger“) verarbeitet er in seinen Liedern und Texten.

Bomberg betreibt seit 1993 eine Arztpraxis für Psychoanalyse und Psychotherapie. Er arbeitet als Dozent, Lehranalytiker und Supervisor. Er publiziert wissenschaftlich und ist zudem als Liedermacher tätig.

Veranstaltungs-Nr. 028-2020

Tagungsassistenz

Tagungsleitung