Evangelische Akademie Thüringen

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Darf Satire alles?

  • Karikaturen zu Gottesbildern dienten als Anreiz, die eigene Grenze der Kunstfreiheit auf die Probe zu stellen. Foto: © EAT
    Karikaturen zu Gottesbildern dienten als Anreiz, die eigene Grenze der Kunstfreiheit auf die Probe zu stellen. Foto: © EAT
  • Dr. Stina Kjellgren, Ev. Akademie Frankfurt, und Dr. Annika Schreiter, Ev. Akademie Thüringen, moderierten die Diskussion. Foto: © Ulrike Kammerer
    Dr. Stina Kjellgren, Ev. Akademie Frankfurt, und Dr. Annika Schreiter, Ev. Akademie Thüringen, moderierten die Diskussion. Foto: © Ulrike Kammerer

„Kunstfreiheit bedeutet für mich, dass Kunst alles darf!“, erklärt der 15-Jährige Schüler in der Vorstellungsrunde beim Workshop „Kunstfreiheit vs. Religionsfreiheit – Zensur vs. Toleranz“ auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund. Ein Kulturjournalist schüttelt nachdenklich den Kopf. „Nein, alles sollte auch Kunst nicht dürfen.“

Der Workshop fand am Samstag, den 22. Juni im Zentrum Kulturkirche statt und wurde von Dr. Annika Schreiter geleitet. Kunstfreiheit ist eines der zentralen Themen der Kulturkirche. Im Workshop wurde die persönliche Grenze der Kunstfreiheit auf die Probe gestellt. Dafür diskutierten die Teilnehmenden eine Ausstellung mit Karikaturen zu Gottesbildern. „Stellen Sie sich vor, diese Ausstellung soll im Gemeindehaus Ihrer Kirchgemeinde gezeigt werden. Bevor die Ausstellung eröffnet wird, haben Sie die Gelegenheit, sie zu kommentieren oder zu zensieren. Was soll nicht gezeigt werden? Was sollte nur kommentiert präsentiert werden?“, so lautete die Aufgabenstellung.

Gehört es schon zur Religionsfreiheit, religiöse Gefühle nicht zu verletzen? Und muss Kunst oder Satire darauf Rücksicht nehmen? Weiterhin diskutierten die Teilnehmenden, warum die Karikaturen sie selbst nicht verletzen. Sie gingen aber bei Angehörigen anderer Religionen sofort davon aus, dass diese sich durch Derartiges angegriffen fühlen würden.