Als FSJlerin ist Sara (zweite v.r.) auch bei vielen Veranstaltungen dabei, wie etwa bei Projektwochen mit Jugendlichen. Foto: (c) Möller/EAT
Mit dem September beginnt in der Evangelischen Akademie Thüringen auch immer ein neues FSJ-Jahr. Nun bin ich dran! Ich heiße Sara Marie Schläger und bin 19 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Sömmerda, aber bin für meinen Freiwilligendienst nach Erfurt gezogen. Im Sommer habe ich mit meinem Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium Sömmerda meine Schulzeit abgeschlossen. Für mich war schon recht lange klar, dass ich zwischen Schule und Studium ein Jahr voller Abwechslung brauche, da das Leben sonst nur aus akademischem Lernen besteht. Recht früh suchte ich bei der Landesvereinigung für kulturelle Kinder- und Jugendbildung in Thüringen e.V., kurz LKJ, nach einem passenden Freiwilligendienst. Da die LKJ der Träger für FSJs und BFDs im Kultur- sowie Politikbereich ist, war es nur logisch, dass ich dort fündig werden sollte. Also bewarb ich mich und merkte schon beim Kennenlerngespräch: „Das ist es!“.
Wenn ich gerade nicht im Büro sitze, findet man mich beim Chor, denn ich singe schon seit ich klein bin, leidenschaftlich gerne. Auch Kulturangebote wie z.B. Theater genieße ich sehr. Ehrenamtlich bin ich schon seit vielen Jahren aktiv, sei es als Teamerin auf Konfirmand:innenfahrten oder in der Schüler:innenvertretung.
Die ersten drei Wochen vergingen wie im Flug und schon jetzt habe ich viel Neues gelernt, Routinen etabliert und Veranstaltungen begleitet. Primär helfe ich bei Veranstaltungsplanungen und -durchführungen, aber auch bei klassischen Büroaufgaben wie Mails verschicken.
Ich bin schon sehr gespannt auf die anstehende DDR-Projektwoche zu Allersleben in Eisenach, da Jugendbildung mir schon immer Freude bereitet hat. Davor kommt am Donnerstag aber erstmal der FSJ Auftakt-Tag in Erfurt. Dort lerne ich andere FSJler:innen kennen und die Mitarbeitenden der LKJ. Das wird bestimmt gut!
Mit vielen Anekdoten, Musik und auch Tanz wurde am 30.10. Frau Dr. Annika Schreiter von der Evangelischen Akademie Thüringen verabschiedet. Sie nahm direkt im Anschluss am 01.11. ihre neuen Aufgaben als Generalsekretärin der AEJ auf.
Annika Schreiter war fast 13 Jahre in der Akademie tätig: zunächst als Assistenz der Akademieleitung, dann als Studienleiterin für politische Jugendbildung und stellvertretende Direktorin. In zahlreichen Workshops zu Themen wie dem Theater der Unterdrückten, TikTok oder auch Sex and Politics begeisterte sie mit ihrer immer aufgeschlossenen, motivierenden Art unzählige Jugendliche und Multiplikator:innen.
Auch war sie in verschiedensten Gruppen und Gremien, wie der AG Kirche und Rechtsextremismus, der Mitarbeitendenvertretung, dem Netzwerk Demokratiebildung Thüringen, der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung und der Redaktion des Magazins Baugerüsts tätig.
„Es war schon seltsam, als sie am vergangenen Freitag ihren Arbeitsplatz beräumte und manches in den Papierkorb wanderte, anderes weitergegeben oder für die Nachfolge aufgehoben wurde“ fasste Akademiedirektor Dr. Sebastian Kranich in der Andacht zusammen. Doch auch wenn das Büro jetzt leer erscheint, hinterlässt sie der Akademie sehr viel, Sei es der Gamebased Learning- und der theaterpädagogische Ansatz, den sie immer aus ganzem Herzen in die Jugendbildung eingebracht hat, oder das Biografie-Spiel „Allersleben“ über das Aufwachsen in der DDR, welches sie mitentwickelt und bei diversen Projektwochen durchgeführt hat. Aber vor allem ihre Überzeugung, wie wichtig Jugendarbeit ist, und ihre Leidenschaft an so vielen Stellen dafür zu kämpfen, dass diese finanziert und mit den Jugendlichen gemeinsam erarbeitet wird, hallt hoffentlich noch lange in der Akademie wider. Anekdoten wie: „Annika, weißt du noch, als wir eine Erdbebenmaschine gebaut haben?“ aus dem Live Action-Rollenspiel Tiamast zeigen, wie unterschiedlich und unterhaltsam politische Bildung in Thüringen durch Annika Schreiter gestaltet wurde.
Das Team der Akademie wünscht ihr auf der neuen Stelle und in ihrem weiteren Leben alles Gute und Gottes Segen.
Für die Nachbesetzung ist die Stelle der Studienleitung für politische Jugendbildung (m/w/d) an der EAT nun neu ausgeschrieben und man kann sich bis zum 12.11.2025 bewerben.
Die Aufgaben bestehen in Aufbau, Weiterentwicklung und Pflege von Netzwerken unterschiedlicher Akteure im Bereich der Jugendarbeit und der demokratischen Zivilgesellschaft sowie die Planung, Organisation und Durchführung von Bildungsveranstaltungen für Jugendliche und Multiplikator:innen der politischen Jugendbildung. Inhaltliche Schwerpunkte der Jugendbildung an der Akademie sind: Demokratielernen; Politische Medienbildung; Historisch-politische Jugendbildung; Game-based Learning als methodischer Schwerpunkt. Teil der Jugendarbeit der Akademie ist das pädagogische Programm der Jugendbildungsstätte Junker Jörg in Eisenach.
Die Stelle hat einen Umfang von 100 Prozent (39 Wochenstunden) und ist befristet für zwei Jahre. Mehr Informationen zur Bewerbung findet man hier. Rückfragen beantwortet der Direktor der Evangelischen Akademie, Dr. Sebastian Kranich (036202/98413) oder für das Bewerbermanagement Frau Rigol-Geißler (0361/51800-182).
Marko Martin diskutiert über „Freiheitsaufgaben“ in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Erfurt Bild: Sebastian Kranich/EAT
Mit Martin Luther könne er nicht so viel anfangen. Das stellte Marko Martin – angesprochen auf dessen Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ – gleich zu Beginn klar. Dann kam er bei der Vorstellung seines Buches „Freiheitsaufgaben“ am 23. Oktober in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Erfurt zunächst auf Freiheitsgefährdungen zu sprechen:
Den Deutschen in Ost und West sei die Freiheit jeweils geschenkt worden. Daher werde sie hierzulande weniger wertgeschätzt als in Frankreich oder Polen. „Wenn man Freiheit dann hat, nimmt man Freiheit weniger wahr“, so Martin weiter. In West- wie Ostdeutschland gäbe es daher kaum Verständnis für den Kampf um Freiheit, sondern eine „wegwischende Entsolidarisierung“ gegenüber ukrainischen Kriegsflüchtlingen. Diese käme im Osten rüde und ehrlich, im Westen dezent daher.
Derzeit macht Marko Martin drei Freiheitsgefährdungen aus: den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, den Islamismus sowie den Rechtsradikalismus einer Partei, die als Putins 5. Kolonne die Bundesrepublik, so wie sie ist, zerstören wolle. Schwierig sei, dass man sich in Deutschland vor allem Möglichem fürchte, aber angesichts von Großgefahren den Kopf in den Sand stecke.
Was aber ist Freiheit? Danach gefragt antwortete der Autor: Erstens: Freiheit von Angst. Zweitens: Work in Progress, nichts, was irgendwann zu erreichen ist. Im Gespräch mit dem Publikum ergänzte er später: „Die ‚Freiheit‘ zu buchstabiert jeder für sich selbst. Aber das heißt nicht Egotrip.“ Was die Tech-Oligarchen in den USA betreiben, sei eine „Travestie der Freiheit“. Die libertäre Überdehnung des Freiheitsbegriffs führe ins Autoritäre.
Als ein Hauptpunkt in der Diskussion kristallisierte sich die „postfaktische Gesellschaft“ heraus, in der wir zu leben beginnen. Schon Hanna Arendt habe gesagt, die größte Gefahr für die liberale Demokratie drohe, wenn Leute Fakten nicht mehr als Fakten wahrnehmen, wenn sie Tatsachen verneinen und leugnen.
Ob nicht manches von dem auch etwas mit Luthers Doppelthese des Christen als freiem Herrn über alle und dienstbarem Knecht aller Dinge zu tun hat, blieb an diesem Abend offen. Marko Martin hat seinen ‚Freiheitsaufgaben‚ ein Zitat von Jozéf Tischner vorangestellt, das so anfängt: „Die Befreiung des Menschen beginnt von innen.“ Luther sprach hier „vom inwendigen Menschen“. Beide bleiben dabei nicht stehen.
Welchen Bezug habe ich zu den Begriffen "inklusiv" und "barrierearm"? Das wurden die Teilnehmenden zu Beginn der Tagung in einer Positionsübung gefragt. Foto: (c) Zubarik/EAT
Mandy Pierer sprach als Inklusionsmanagerin über Barrieren beim Sport. Foto: (c) Zubarik/EAT
Beim Podium am zweiten Tag diskutierten Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer, Dr. Thomas Haas und Juliane Dieckmann. Foto: (c) Zubarik/EAT
Die Teilnehmenden brachten viele Erfahrungen mit inklusiver Arbeit und dem Umgang mit Barrieren aus ihren eigenen Kontexten mit. Foto: (c) Zubarik/EAT
Bei Begriffen wie Inklusion und Barrieren denken viele zunächst an Rollstühle, Gebärdensprache oder Blindenschrift. Doch die Hürden, warum jemand am öffentlichen Leben nicht wie andere teilnehmen kann, sind wesentlich vielseitiger. Daher machen sich auch Verantwortliche in der kulturellen und politischen Bildung zunehmend Gedanken, wie sie insgesamt mehr Menschen und unterschiedlichste Zielgruppen besser erreichen können.
Was hält Personen, die von Bildungsangeboten profitieren könnten, davon ab, sie wahrzunehmen? Körperliche Erschwernisse wie eine Behinderung sind dabei nur ein Aspekt; manchmal ist es schon die Einladung, die auf sprachlicher Ebene Menschen ausschließt, oder die Räumlichkeit bzw. die Sitzanordnung, die für einige ein Hindernis darstellen kann. Eine schlechte Akustik bei Veranstaltungen etwa stört Menschen mit Hörgeräten enorm – eine Gruppe, die in Deutschland immerhin über drei Millionen Menschen ausmacht; für andere ist es wichtig, in Stuhlreihen nicht so eng zu sitzen, dass man sich weder bewegen noch den Platz verlassen kann. Bei kirchlichen Einrichtungen kommt mitunter eine weitere Hürde hinzu: die Annahme, dass eventuell mit religiösen Inhalten zu rechnen oder das Angebot nicht für alle Bildungsschichten gedacht ist.
Nach einem ersten Kennenlernen gaben zwei Impulsvorträge Einblicke in die Realität: David Jugel, Leiter des Zentrums für inklusive politische Bildung an der John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie an der TU Dresden, nahm zunächst eine Standortbestimmung vor. Die von ihm erwähnte „Ausschluss-Sensibilität“ begleitete die Teilnehmendengruppe durch die gesamte Tagung. Mandy Pierer, Inklusionsmanagerin des MTV Stuttgart 1843 e.V., sprach über Chancen, Grenzen und Erfolge der professionellen Inklusion im Sportverein. Sie machte unter anderem an Beispielen deutlich, dass Barrierefreiheit für unterschiedliche Bedarfe konkurrieren kann, wie z.B. Blindenleitsysteme und hindernisfreie Wege, und man dann bestmögliche Kompromisse oder ganz andere Lösungen finden muss.
In einem Reflexionsworkshop setzten sich die Teilnehmenden mit ihrer ganz persönlichen Wahrnehmung von Barrieren auseinander. Hierbei ging es sowohl um eigene Erfahrungen des Ausschlusses, als auch um beobachtete im jeweiligen Arbeitsbereich. Entscheidend war die Erkenntnis, dass Barrierearmut ein prozessorientiertes Anliegen ist und auch kleine Verbesserungen und das punktuelle Erleben von gelungener Inklusion schon einen großen Unterschied machen können. Beispiele wie das Gebärdendolmetschen auf einer Demo wurden genannt, die Einladung eines DJs mit geistiger Behinderung, oder ein Anmeldebogen, der besondere Bedarfe erfasst.
Am Abend gab es in einem theaterpädagogischen Workshop unter Anleitung von Aneta Bučková die Möglichkeit, in situativen Szenen der Ausgrenzung Erfahrungswelten zu teilen und Empowerment auszuprobieren: Wie reagieren wir auf rassistische Anspielungen im Bewerbungsgespräch, auf übergriffiges Verhalten von Ordnungspersonal oder auf pöbelnde verbale Angriffe auf offener Straße – und welche Möglichkeiten des Einschreitens haben wir in solchen Momenten, sowohl als Betroffene, als auch als Beobachtende?
Den folgenden Arbeitstag leitete ein kollegialer Austausch zu Praxisbeispielen ein. Aus ihren unterschiedlichen beruflichen Kontexten berichteten die Anwesenden von Methoden, Strategien sowie Veranstaltungsformaten, bei denen ein inklusiver Ansatz entweder besonders gut funktionierte oder aber scheiterte. Im Vordergrund stand das Voneinander-Lernen und gemeinsame Überlegen, was es braucht.
Im letzten Panel der Tagung kam unter der Frage „Wie reden über Diskriminierung und Inklusion“ auch eine Diskurskritik zur Sprache. Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer, Theologe, Soziologe und Autor von „Die Abgelehnten. Warum Altersdiksriminierung unserer Gesellschaft schadet“ (2025) führte aus, inwiefern der Begriff Inklusion mitunter inflationär in Gebrauch gekommen ist. Sein Hauptargument aber galt der Beobachtung, dass dem Wissen der älteren Generationen gesellschaftlich nicht mehr so viel Wert beigemessen wird. Im Podium saß ebenso Juliane Dieckmann, Studienleiterin für gesellschaftspolitische Jugendbildung an der Evangelischen Akademie der Nordkirche; sie sprach für die Belange und aus der Warte junger Menschen. In der Diskussion wurde deutlich, dass die junge und die ältere Generation unterschiedliche Formen des Ausschlusses bei ein und derselben Sache erfahren können, wie zum Beispiel bei der voranschreitenden Digitalisierung.
Abschließend wurden noch einmal einige Hauptthesen, die sich während der Tagung herauskristallisierten, zusammengetragen: etwa, dass Wege gefunden werden müssen, Bedarfe frühzeitig zu ermitteln, oder dass ein wichtiger Schritt auch sein kann, klar zu kommunizieren, was nicht möglich ist. Einig waren sich alle sowohl darüber, dass die anvisierten Zielgruppen schon in den Vorbereitungsprozess aktiv eingebunden werden sollten, als auch, dass die derzeit noch sehr starren Förderrichtlinien strukturell die inklusiven Strategien erschweren oder gar unmöglich machen.
Die Tagung wurde organisatorisch von der Evangelischen Akademie Thüringen ausgerichtet und inhaltlich von der „Innovationsgruppe inklusive politische Bildung“ der EAD mit Studienleitenden aus den Akademien Bad Boll, Hofgeismar, Thüringen, Tutzing, Villigst und der EAD vorbereitet und begleitet.
Das Spiel war von Anfang an unfair: Die großen Jungs alle in einer Mannschaft, und der Lehrer gibt ihnen auch noch den Ball für den ersten Wurf. Keine Chance für das andere Team, das am Ende auch noch für die Niederlage ausgelacht wird. – Solche Situationen kennen viele aus dem Schulsport.
In der Projektwoche an der CJD Christophorusschule Erfurt wurde aus dieser geteilten Erfahrung von Ungerechtigkeit eine Theaterszene. 14 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren aus verschiedenen Klassen der Förderschule brachten ihre Perspektiven ein, lernten sich bei Rhythmus- und Improvisationsübungen (neu) kennen und entwickelten innerhalb von vier Tagen zwei kurze Theaterstücke, die sie vor ihren Mitschüler:innen aufführten. Die Szenen zeigen unangenehme Alltagssituationen: die bereits Beschriebene aus dem Sportunterricht und einen Familienstreit über Zock- und Schlafenszeiten.
Das Publikum konnte sich gut in das Gespielte hineinversetzen – auch die Mitschüler:innen kennen den Frust über verlorene Spiele im Sportunterricht und den Streit mit den Eltern darüber, wann abends das Licht ausgehen soll.
In der Projektwoche wurde Forumtheater gespielt. Deshalb endete die Aufführung nicht mit Applaus. Jetzt war das Publikum gefragt: Wer kennt solche Situationen? Was läuft hier schief? Und wer hat eine gute Idee, wie man etwas verändern kann?
Die Problemlagen wurden schnell erkannt – und es mangelte nicht an kreativen Lösungsvorschlägen: etwa früher ins Bett gehen oder die Mannschaften im Sportunterricht gerechter aufteilen. Die Ideen wurden nicht nur diskutiert, sondern direkt auf der Bühne ausprobiert. Nicht alles funktionierte wie gedacht, aber die Szenen veränderten sich mit jeder neuen Idee.
So wurde schnell deutlich: Wenn etwas ungerecht ist oder schiefläuft, können eigentlich alle etwas verändern – Eltern, Lehrer:innen und Jugendliche. Man braucht nur Ideen und ein bisschen Mut!
Der „Kaltwassersche Saal“ im Tivoli Gotha. Foto: Sebastian Kranich
Im Tivoli Gotha traf sich die Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte am 18. Oktober zu einem Studientag „Evangelische Kirche und Sozialdemokratie“. Anlass war die 150. Wiederkehr des Vereinigungsparteitages des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) an diesem Ort.
Auf dem Programm standen Vorträge zum Verhältnis von deutscher Sozialdemokratie und Protestantismus im Kaiserreich, zur öffentlichen Auseinandersetzung um den Religionsunterricht im 19. Jahrhundert sowie über Erich Hertzsch als religiösen Sozialisten und Pfarrer im Übergang der Diktaturen.
In der anschließenden Mitgliederversammlung wurde ein neuer, siebenköpfiger Vorstand der Gesellschaft gewählt. Bestätigt wurden als Vorsitzender Dr. Sebastian Kranich (Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen) und als stellvertretende Vorsitzende Christina Neuß (Leiterin des Landeskirchenarchivs der Ev. Kirche in Mitteldeutschland).
Verbunden mit seinem Dank für die erneute Wahl sagte Dr. Sebastian Kranich: „Ich freue mich über die kontinuierliche Arbeit unserer Gesellschaft und das anhaltende Interesse an der Erforschung der Kirchengeschichte Thüringens. Beides ist für die Identität der mitteldeutschen Landeskirche und unseres Bundeslandes von hohem Wert.“ Erfreulich sei vor allem, dass in den letzten Jahren vermehrt jüngere Mitglieder gewonnen werden konnten.
Die Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte wurde 1929 gegründet. Sie hat die Aufgabe, die Kirchengeschichte Thüringens, die seiner einstigen Territorien und der mit Thüringen historisch verbundenen Landschaften zu erforschen. Sie fördert eine solche Forschung und macht die Ergebnisse für Kirche, Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit nutzbar.