Evangelische Akademie Thüringen

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Gaming und Religion im virtuellen Bildungshaus

Religion in Games, Foto: EAT
Religion in Games, Foto: EAT

Wieso werden Religionen in Videospielen so oft antagonistisch dargestellt?
Und wieso tun Games sich allgemein dabei schwer, Religionen darzustellen?

Diese Fragen haben wir uns am 7. November 2023 bei dem Event „Deus ex Machina“ gestellt. Es fand statt in einem Online-Bildungs-Haus der EKM, das wie ein echtes Tagungshaus aufgebaut ist. Es funktioniert ähnlich wie ein Computerspiel, da die Teilnehmer von Raum zu Raum gehen und miteinander reden, Präsentationen halten, und Klebezettel beschreiben und kleben konnten. Sogar Pausenräume gab es, in denen sich entspannt werden konnte.

In einem Vortrag von Thilo Eisermann über religiöse Fragen in Games wurde über Videospiele als Kulturgut und religiöse Aspekte in Videospielen gesprochen. Thilo Eisermann doziert an der Filmuniversität Babelsberg und ist darüber hinaus beim Institut Spawnpoint, ein Institut für Spiele- und Medienkultur, tätig. Die Ergebnisse waren aufschlussreich und zeigten, warum Videospiele als Kulturgut angesehen werden und welche Bezüge sie zu Religion enthalten. Er erwähnte, dass Videospiele einen großen Einfluss auf die Gesellschaft haben und dass es daher wichtig ist, mehr über die Relevanz von Religion in ihnen zu erfahren.

Andreas Erdmann, Informatiker und Gemeindepfarrer der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und Online-Pfarrer, auch genannt Pfarrer für Kirche im digitalen Raum, stellte eine Website für Kinder vor namens „Kirche entdecken“. Diese ist eine Ressource für Religionsbildung, die das Interesse bei Kindern wecken soll und Ihnen einen Einblick in das Thema gibt, indem es ihnen interaktiv nahegebracht wird. ein interaktives Konzept von Religion bietet.

Danach wurden drei Videospiele vorgestellt. Das erste Spiel trug den Namen „Pentiment“ und wurde von Thilo Eisermann erläutert. „Pentiment“ ist ein textlastiges Abenteuer-Rollenspiel, welches im Mittelalter spielt und sich viel um religiöse Fragen der damaligen Zeit dreht. Mit 19 möglichen Enden ist es sehr vielseitig. Als nächstes wurde das Game „One Shot“ von Karsten Kopjar, Medientheologe der EKM, gezeigt. Das Abenteuer-Puzzle-Game ist liebevoll gestaltet und sehr atmosphärisch. Die Spieler:innen nehmen in diesem Game die Rolle einer Art Gott ein und der Hauptcharakter, durch die spielende Person gesteuert, ist eine Art Messias. Das letzte vorgestellte Spiel trägt den Titel „One of 500“. Vorgestellt wurde es von Amin Joshua und entwickelt wird es von seinem Game Studio „Lightword Productions“ aus Stuttgart/Ludwigsburg. Es ist ein Story-basiertes Adventure-Game, bei dem es darum geht, die Geschichte rund um Jesus von Nazareth aus der Perspektive eines Fischerjungen nachzuerleben.

Die Teilnehmenden haben bei diesem Workshop viel gelernt und das digitale Bildungshaus hat sich als funktionierend und eindrucksvoll bewiesen.