Evangelische Akademie Thüringen

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Her mit dem guten Online-Leben!

  • Ihre Erkenntnisse zum guten Leben hielten die Teilnehmenden auf Postkarten fest. Foto: © EAT, Bildgestaltung: Maike, Jenaplan-Schule Jena
    Ihre Erkenntnisse zum guten Leben hielten die Teilnehmenden auf Postkarten fest. Foto: © EAT, Bildgestaltung: Maike, Jenaplan-Schule Jena
  • Früher war Recherche mühsam, heute gibt es dafür digitalen Informationsüberfluss. Foto: © EAT, Bildgestaltung: Marie & Manon, Jenaplan-Schule Jena
    Früher war Recherche mühsam, heute gibt es dafür digitalen Informationsüberfluss. Foto: © EAT, Bildgestaltung: Marie & Manon, Jenaplan-Schule Jena
  • Macht Big Data Intuition unnötig, weil jede Entscheidung statistisch abgesichert werden kann? Foto: © EAT, Bildgestaltung Justus, Jenaplan-Schule Jena
    Macht Big Data Intuition unnötig, weil jede Entscheidung statistisch abgesichert werden kann? Foto: © EAT, Bildgestaltung Justus, Jenaplan-Schule Jena

„Brauche ich mein Handy überhaupt, wenn es so viel mehr „Stressor“ als „Ressource“ ist?“ steht groß auf einem Auswertungsplakat. Eine Woche lang hat sich die Oberstufe der Jenaplan-Schule Jena in der Jugendbildungsstätte Hütten mit der Frage nach dem guten Leben auseinander gesetzt. Traditionell starten die Schülerinnen und Schüler mit einer Woche zum Philosophieren ins neue Schuljahr – stets begleitet von der Evangelischen Akademie Thüringen und philoSOPHIA e.V..

Insgesamt standen fünf Seminarthemen zur Auswahl: Was sagen die alten Philosophen der Antike zur Lebenskönnerschaft? Wie steht es um die Liebe und braucht man sie zum guten Leben? Nach welchen Utopien lohnt es sich zu streben? Welche Grundlage haben ethische Entscheidungen? Und – im Seminarangebot der EAT – welche Mediennutzung tut mir persönlich und der Gesellschaft gut? Gemeinsam mit Dr. Annika Schreiter schauten die Jugendlichen darauf, inwiefern Medien Stress verursachen oder Ressource sein können, das eigene Leben zu meistern.

Dabei zeigte sich, dass der Lebensmodus permanently online, permanently connected (immer online, immer verbunden) das Leben stark beschleunigt und User vielfach unter Druck setzt. Sei es durch die unerreichbaren Schönheitsideale und das ständige Sich-Vergleichen-Müssen bei Instagram. Sei es durch den Erreichbarkeitsdruck, den WhatsApp oder andere Messenger verursachen. Oder sei es der Sog zur Ablenkung durch Autoplay-Funktionen und Algorithmen, die darauf programmiert sind uns neue Inhalte so zu liefern, dass wir nur schwer abschalten können. Sind Smartphone und digitale Medien also nur Stressoren, die gutes Leben verhindern? – So einfach machten es sich die Jugendlichen nicht. Ihr Fazit lautet vielmehr, dass einem ein permanently online-Lebensmodus einiges abverlangt. Die Schlüsselworte sind hier Achtsamkeit, Selbstkontrolle und Sinnhaftigkeit. Durch diese drei Leitlinien können digitale Medien (auch) Ressource sein, z. B. zum Lernen, zur Entspannung und zur Vernetzung mit Menschen, die uns wichtig sind.