I have a stream… - Barcamp Kirche Online in Wittenberg
Wer vom 26. bis 28. April die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt betrat, wurde unweigerlich zuerst auf die Twitterwall aufmerksam, die gleich neben dem Eingang flimmerte und die Tweets unter dem #bckirche anzeigte. Eine Teilnehmerin twitterte zum Beispiel die wichtigsten Regeln eines Barcamps: „1. Sagen, wer man ist. 2. DUZEN. 3. Session anbieten. 4. Wenn schon nicht 3., dann twittern, was das Zeug hält.“ Ein weiterer Teilnehmer freut sich über eine Session zum Thema Minecraft: „KRASSESTE SESSION EVER! Pack einen Raum voller kirchlicher Onliner und lass einen 9-Jährigen #Minecraft erklären.“
Wer Barcamps nicht kennt, mag dieser erste Eindruck verwirren. Was ist das nur für eine seltsame Veranstaltung: Kein Programm? Keine Referenten? Alle haben Smartphones in der Hand oder Laptops auf dem Schoß? Und trotzdem oder gerade deshalb wird gemeinsam diskutiert, weitergedacht und viel gelacht.
Ein Barcamp wird auch Untagung genannt, bei der der Grundsatz gilt, dass jeder der teilnimmt, auch Experte ist und allen anderen etwas Lohnendes mitgeben kann. Dementsprechend kann jeder Programminhalte – sogenannte Sessions – vorschlagen, das Interesse dafür wird abgefragt und so entsteht gemeinsam das Programm. Hatespeech, Handyfilme oder 360°-Aufnahmen als Methode, papierarmes Pfarramt, Psalme auf Twitter oder das EKD-Datenschutzgesetz waren nur einige der vielen Themen. Neue Kontakte, viele neue Ideen und noch viel mehr Neugierde auf die Möglichkeiten, wie Kirche sich weiter digitalisieren kann, stehen am Ende dieses Barcamps auch für uns aus der Evangelischen Akademie Thüringen.
Das Frühlings-Barcamp Kirche Online war ein Kooperationsprojekt der ostdeutschen Landeskirchen und ausgewählten Bildungseinrichtungen aus EKM, EvLKS, Anhalt und EKBO. Die Evangelische Akademie Thüringen war Mitorganisator.