Evangelische Akademie Thüringen

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Ist Karl Marx als Krisentheoretiker und Ökonom heute noch aktuell?

  • Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel führte in das Lektüre-Seminar ein. ­© EAT, Foto: Sebastian Tischer.
    Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel führte in das Lektüre-Seminar ein. ­© EAT, Foto: Sebastian Tischer.
  • Die Seminarteilnehmenden waren nicht nur in die Texte, sondern auch in die vielen Diskussionen vertieft. © EAT, Foto: Sebastian Tischer
    Die Seminarteilnehmenden waren nicht nur in die Texte, sondern auch in die vielen Diskussionen vertieft. © EAT, Foto: Sebastian Tischer
  • Mit Skizzen, Formeln und Zitaten veranschaulichte Prof. Dr. Ehrenfried Galander den Teilnehmenden komplexe Teile Marx' Theorie. © EAT, Foto: Sebastian Tischer
    Mit Skizzen, Formeln und Zitaten veranschaulichte Prof. Dr. Ehrenfried Galander den Teilnehmenden komplexe Teile Marx' Theorie. © EAT, Foto: Sebastian Tischer

Mit dem Untergang des real existierenden Sozialismus ist auch Karl Marx als Theoretiker weitgehend in Vergessenheit geraten. Dabei ist sein Denken zum Verständnis nicht nur der Geschichte, sondern auch der Theorieentwicklung in vielen Disziplinen unverzichtbar. Beim Marx-Lektüre-Seminar wurden seine ökonomischen Analysen aus den 1840er bis 1870er Jahren gelesen und diskutiert. So konnte die Entwicklung von Marx’ ökonomischer und Krisentheorie bis zu ihrer endgültigen Gestalt im „Kapital“ nachvollzogen werden. Spannend war, wie aktuell manche seiner Diagnosen wirken – und zugleich doch wieder von ihren Denkvoraussetzungen her fremd scheinen. Auch wenn es zu Marx’ Zeiten das moderne Finanzsystem noch nicht gab, sind seine Analysen für das Verständnis der gegenwärtigen Finanz- und Staatsschuldenkrise durchaus hilfreich – gerade auch im Blick auf das Verhältnis des globalen Nordens zum globalen Süden.

So vielfältig wie die Teilnehmenden – Sozialmanager, Theologin, Banker, Beamtin, Lehrer, Coachin etc. – waren, so kontrovers war die Diskussion. Doch waren sich zum Abschluss alle einig, dass sein den intensiven 24 Stunden viel gelernt haben. Man muss ja nicht Marxist/in werden, um sich mit Gewinn mit seinen ökonomischen Argumenten auseinander zu setzen.

Das Programm und die Texte können auf der Veranstaltungsseite nachgelesen werden.