Literarische Auseinandersetzungen mit dem Ersten Weltkrieg
Mit dem Zitat „Der Sommer zog über die Gräber her“ stand die ausgebuchte Tagung „Schriftsteller und der Erste Weltkrieg“ unter einem Motto aus Bertolt Brechts „Legende vom toten Soldaten“. Das facettenreiche Programm hielt beeindruckende Vorträge bereit, die zu – teilweise durchaus kontroversen – Debatten einluden. Im Mittelpunkt standen die Entwicklungen vom euphoriegesättigten Augusterlebnis des Jahres 1914 über die rasch einsetzenden Ernüchterungsprozesse bis hin zu den Bewältigungsstrategien in Weimarer Republik und Nationalsozialismus. Aber auch die Frage nach der gegenwärtigen Relevanz literarischer Auseinandersetzungen mit dem Krieg, seinen Ursachen und Folgen, oder die kritische Analyse des revolutionären Freiheitspathos der Jahre 1918/19 drängten sich in den Vordergrund der Gespräche. Eine besondere Eindrücklichkeit erhielt die Tagung nicht zuletzt durch die kommentierte Präsentation der Texte Stefan Georges und Bertolt Brechts, aus der erkennbar wurde, wie Zeiterleben und kritische Zeitgenossenschaft in faszinierender Dichtung bleibenden Ausdruck und Gestalt gewinnen können.
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