Margot Käßmann würdigt Martin Luther King
Die Theologin Margot Käßmann hat den US-amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King mit einer Predigt gewürdigt. Er sei „konsequent für Gewaltfreiheit“ eingetreten, sagte Käßmann am Sonntag bei einem Gedenkgottesdienst in der Weimarer Jakobskirche. Anlass war der Geburtstag von Martin Luther King am 15. Januar sowie sein 50. Todestag am 4. April 2018. Käßmann sprach davon, dass er konsequent die Auffassung vertreten habe, dass sich Konflikte gewaltfrei lösen lassen, in Familien, Gesellschaften und zwischen Nationen. Kings pazifistische Überzeugung habe sich in seinem christlichen Glauben und besonders im Bibelvers „Liebet eure Feinde!“ gegründet.
Zugleich wies Käßmann die Kritik zurück, Kirchen seien heutzutage zu politisch: „Ich bin froh, dass die Kirchen in unserem Land das politische Geschehen heute kritisch begleiten“, sagte Käßmann. Es sei richtig, dass die Kirchen Krieg und Rüstungsexporte thematisieren, denn „das ist Teil der biblischen Botschaft“. Margot Käßmann verwies zudem darauf, dass in der DDR der Prophet Jesaja „geradezu zum Staatsfeind“ wurde, weil junge Leute sich seine Vision „Schwerter zu Pflugscharen“ auf ihre Jacken nähten. Im Matthäusevangelium sagt Jesus: ‚Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.‘ Da ist es doch klar, dass es auch um die Fremden geht, die uns heute begegnen und die Kirchen sich für ihre Aufnahme einsetzen“, betonte die Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017.
Wie die Thüringer Allgemeine Zeitung über den Gottesdienst berichtete, lesen Sie hier.