Evangelische Akademie Thüringen

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Nachdenken über das Gestern, Heute, Morgen

  • In der Zukunftswerkstatt tauschten sich die Jugendlichen über Dinge aus, die sie in der Gesellschaft gern verändern würden ... Foto: © EAT
    In der Zukunftswerkstatt tauschten sich die Jugendlichen über Dinge aus, die sie in der Gesellschaft gern verändern würden ... Foto: © EAT
  • ... und trugen dazu Themen und gesellschaftliche Probleme zusammen, für die sie an Lösungen für die Zukunft arbeiten wollten. Foto: © EAT
    ... und trugen dazu Themen und gesellschaftliche Probleme zusammen, für die sie an Lösungen für die Zukunft arbeiten wollten. Foto: © EAT
  • Zwischen den Werkstattphasen setzten sie sich aktiv - wie hier mit der Darstellung von Bildertheater - mit Fragen von Gesellschaft, Demokratie und Geschichte auseinander. Foto: © EAT
    Zwischen den Werkstattphasen setzten sie sich aktiv - wie hier mit der Darstellung von Bildertheater - mit Fragen von Gesellschaft, Demokratie und Geschichte auseinander. Foto: © EAT

Im Alltag, in der Gesellschaft und mit Blick auf zukünftige Entwicklungen stehen wir Menschen vor vielen Herausforderungen. Die Pandemie, der Klimawandel, Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit, politische Spannungen, Fragen von Gleichberechtigung und Gerechtigkeit, der Umgang mit Rassismus, Unterdrückung und sozialen Missständen – die Probleme der Gegenwart sind stets begleitet von der Frage nach der Zukunft. Was braucht eine gute Gesellschaft, in der die Leute heute und auch morgen gern zusammenleben wollen? Wie kann jede und jeder Einzelne etwas verändern und beitragen? Und wie können Erfahrungen aus dem Gestern helfen, um heute das Morgen zu gestalten?

Antworten darauf suchten Schülerinnen und Schüler im Projekt „Gestern war Heute noch Morgen“, das vom 19. bis 21. Juli in Erfurt stattfand. In drei Phasen einer Zukunftswerkstatt beschäftigten sich die Jugendlichen dazu mit aktuellen Problemen und Herausforderungen, die sie für sich und das Zusammenleben in der Gesellschaft wahrnahmen. Im Rahmen eines Councils – einer „offenen Versammlung“ – und der ersten Phase der Werkstatt galt es zunächst, die gesellschaftlichen und individuellen Probleme zu identifizieren und erste Lösungsansätze zu suchen. Dabei widmeten sich die Jugendlichen in Gruppen je einem spezifischen und selbstgewählten Thema, beispielsweise „Verschmutzung der Meere“ oder „Gleichberechtigung und Sexismus“. Gemeinsam übten die Gruppen dann in der Folge konstruktive Kritik an den Lösungsentwürfen, um sich im letzten Schritt gegenseitig ihre Ideen für die Zukunft zu präsentieren.

Die Zukunftswerkstatt unternahm dabei nicht nur den Versuch eines Blicks nach vorn, sondern auch zurück: Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Weimarer Verfassung in 2019 betrachteten die Jugendlichen Elemente und den Werdegang der Republik, die die Grundsteine für die Demokratie der heutigen Gesellschaft in Deutschland legten. Dabei zeigten sich für sie in der Verfassungsfindung politisch-gesellschaftliche Parallelen zu heute. Ein direkter Transfer von Inspirationen aus der Weimarer Zeit für Zukunftsideen erschien insgesamt jedoch schwierig.

Zwischen den einzelnen Phasen der Zukunftswerkstatt kamen die Teilnehmenden immer wieder in Diskussionen über Aspekte von Demokratie als Staats-, Lebens- und Gesellschaftsform miteinander ins Gespräch. So gaben sie sich beispielsweise im Rahmen eines Szenarienspiels eine Verfassung für eine fiktive, postapokalyptische Gesellschaft oder ersetzten in einem Gedankenexperiment eine zuvor vorgegebene Regel für das gemeinsame Miteinander durch eine neue, die in der Gruppe ausgehandelt wurde.