Evangelische Akademie Thüringen

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Raus mit der Sprache und weg mit den Trollen!

Einen von vielen spannenden Workshops zum Thema Sprache bei der Fachkonferenz Jugendarbeit 2019 gestaltete Dr. Annika Schreiter. Foto: © EAT
Einen von vielen spannenden Workshops zum Thema Sprache bei der Fachkonferenz Jugendarbeit 2019 gestaltete Dr. Annika Schreiter. Foto: © EAT

Jedes Jahr Anfang Januar treffen sich alle kirchlichen Jugendmitarbeiterinnen und -mitarbeiter der Region zur Ökumenischen Fachkonferenz Jugendarbeit in Bad Blankenburg – in diesem Jahr unter dem Motto „Raus mit der Sprache“. Am Mittwoch, 09. Januar, standen Sprache und Online-Medien im Mittelpunkt. Dr. Annika Schreiter von der Ev. Akademie Thüringen gestaltete einen Workshop zu einer sprachlichen Schattenseite des Internets. „Troll dich! HateSpeech im Netz“ lautete der Titel.
HateSpeech, zu Deutsch Hassrede, bezeichnet herabwürdigende Sprache, die Hass gegen eine bestimmte Gruppe vermittelt. Sie ist somit ein Ausdruck gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, was sie von Cybermobbing oder einer Beleidigung unterscheidet. Hass gehörte bei vielen interaktiven Online-Medien wie Foren, Sozialen Netzwerken oder Messageboards leider schon immer zur Kultur. Ein Blick in die aktuelle JIM Studie 2018 verrät, dass knapp zwei Drittel aller 12- bis 19-Jährigen in Deutschland damit in Kontakt gekommen sind und sie meist ignorieren. Neben dieser Strategie wurden im Workshop weitere besprochen, die jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen. Zum einen kann Hass im Netz mit sachlicher Gegenrede begegnet werden. Dies funktioniert aber nur, wenn es Argumente zum Entkräften gibt. Weiterhin können stattdessen auch positive Botschaften entgegengesetzt werden, um das Meinungsklima zu verbessern. Im großen Stil versuchen so etwas zum Beispiel Bewegungen wie #ichbinhier bei Facebook. Eine weitere Strategie ist Humor, um Hassbotschaften den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dies funktioniert vor allem als Erleichterungsstrategie, ist aber keine Lösung der Situation. Ein weiteres Mittel, insbesondere in der Jugendarbeit und wenn Hassrede von persönlich Bekannten stammt, ist die persönliche Ansprache der Verursacher. Als letztes Mittel ist es möglich, dafür zu sorgen, dass Hassrede gelöscht oder gesperrt wird. Dies geht allerdings nur in eigenen Online-Angeboten oder wenn die jeweiligen Betreiber auf Meldungen adäquat und zeitnah reagieren.

Weitere Informationen und schnelle Hilfe zum Thema bietet das Helpdesk der Neuen Medienmacher.