Evangelische Akademie Thüringen

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Schülerinnen und Schüler erzählen Thüringer Fluchtgeschichten

  • Im Bildertheater "Die Grenze" erzählen die Jugendlichen die Geschichte einer Flucht aus der DDR. Foto: © EAT
    Im Bildertheater "Die Grenze" erzählen die Jugendlichen die Geschichte einer Flucht aus der DDR. Foto: © EAT
  • Das Bild "Neuland" macht deutlich, dass das Ende einer Flucht ganz unterschiedliche Emotionen auslösen kann. Foto: © EAT
    Das Bild "Neuland" macht deutlich, dass das Ende einer Flucht ganz unterschiedliche Emotionen auslösen kann. Foto: © EAT
  • Zwei Schüler präsentieren den Kurzfilm ihrer Gruppe und erklären die Idee hinter der filmischen Umsetzung. Foto: © EAT
    Zwei Schüler präsentieren den Kurzfilm ihrer Gruppe und erklären die Idee hinter der filmischen Umsetzung. Foto: © EAT
  • Geschafft! Die 10. Klasse verbeugt sich nach der gelungenen Projektpräsentation im Schulforum. Foto: © EAT
    Geschafft! Die 10. Klasse verbeugt sich nach der gelungenen Projektpräsentation im Schulforum. Foto: © EAT

„Niemand verlässt freiwillig seine Heimat!“ Der Satz steht in Großbuchstaben auf der Leinwand in der Turnhalle der Oststadtschule Eisenach, in der am 8. November alle Klassen zum Schulforum versammelt sind. Die 10. Klasse stellt ihr Projekt „Thüringer Fluchtgeschichten“ vor, in dem sie sich mit aktuellen und historischen Berichten zur Flucht aus und nach Thüringen beschäftigt hat. Ihre Ergebnisse präsentieren die Schülerinnen und Schüler in Form von Handy-Kurzfilmen und Bildertheater.

Am 01. Oktober begann das Projekt mit einem Projekttag in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg. Hier hörten die Jugendlichen von Zeitzeugen und Experten, wie Flucht Lebensgeschichten prägt und Gesellschaft verändert. Dabei erzählten sie auch ihre eigenen Erlebnisse oder Flucht- und Migrationsgeschichten ihrer Familien.

Diese Erfahrungen wurden anschließend kreativ bearbeitet und Fluchtgeschichten von den Jugendlichen neu erzählt. Im ersten Workshop entstanden drei Kurzfilme: In einem werden Fluchtursachen erklärt. Der zweite zeigt ein fiktives Interview mit einem jungen Mann, der vor dem Krieg aus Syrien fliehen musste. Der dritte Film zeigt ein Gespräch zwischen drei Mädchen, das deutlich macht, dass Migration zur Lebensrealität vieler Menschen gehört.

Im zweiten Workshop „Bildertheater“ erzählten die Schülerinnen und Schüler in vier Standbildern die fiktive Geschichte einer jungen Frau, die gemeinsam mit drei Freundinnen vor der allgegenwärtigen Überwachung und Einengung aus der DDR flieht. Sie schafft es, aber ihre beiden Begleiterinnen werden an der Grenze erschossen bzw. verhaftet. In einem weiteren Standbild mit dem Titel „Neuland“ zeigen vier Schüler, dass das Ende einer Flucht ganz unterschiedlich aussehen kann. Am Ziel sind einige traumatisiert, andere quält Heimweh und sie bereuen ihren Schritt und wieder andere starten voller Tatendrang in ein neues Leben.

Flucht ist allgegenwärtig und hat Gesellschaft immer schon geprägt. Wichtig ist, hinzuhören und Erlebnisse wahr- und ernst zu nehmen. Denn niemand verlässt freiwillig seine Heimat.

Die „Thüringer Fluchtgeschichten“ waren ein gemeinsames Projekt der Evangelischen Akademie, der Jugendbildungsstätte Junker Jörg und der Oststadtschule Eisenach im Rahmen von Empowered by democracy.