Evangelische Akademie Thüringen

‹ alle Blogartikel anzeigen

Über Weltbilder im Bilde

  • 16 engagierte und diskussionsfreudige Teilnehmer*innen trafen sich vom 10. bis 12. November in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg. Foto: ©Désirée Reuther
    16 engagierte und diskussionsfreudige Teilnehmer*innen trafen sich vom 10. bis 12. November in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg. Foto: ©Désirée Reuther
  • Die Teilnehmer*innen im Gespräch mit Politikwissenschaftler und Ethnologe Florian Eisheuer aus Berlin. Foto: ©Jan Grooten
    Die Teilnehmer*innen im Gespräch mit Politikwissenschaftler und Ethnologe Florian Eisheuer aus Berlin. Foto: ©Jan Grooten
  • Der Workshop wurde gemeinsam mit der Evangelischen Jugend Baden und der Evangelischen Akademie Baden veranstaltet. Foto: ©Désirée Reuther
    Der Workshop wurde gemeinsam mit der Evangelischen Jugend Baden und der Evangelischen Akademie Baden veranstaltet. Foto: ©Désirée Reuther

Wenn wir sagen „Ich mache mir ein Bild von der Welt“, dann beschreiben wir damit wohl, wie wir uns Ansichten und Vorstellungen über die Welt und die Gesellschaft erschließen. Der Workshop „Über Weltbilder im Bilde. Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und die Medien“, der vom 10. bis 12. November 2017 in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg in Eisenach stattfand, beleuchtete hierzu insbesondere die Fragen, was antisemitische Weltbilder ausmacht und wie sie über die Medien transportiert werden.
Wie jedoch gelangt eine Person generell zu einem Weltbild? Zunächst erprobten die Teilnehmenden in gemeinsamen Übungen und Diskussionen dazu, wie wir Menschen Selbst- und Fremdurteile bilden und welche Rolle Stereotype und Vorurteile für unser Weltverständnis spielen. Gemeinsam mit Ethnologe Florian Eisheuer diskutierten die Teilnehmenden anschließend darüber, inwiefern antisemitische Weltvorstellungen historisch gewachsen sind, wo uns „versteckter“ Antisemitismus in Medien und Politik begegnet und welche Strategien gegen mediale Antisemitismen gefunden werden können.
Es zeigte sich unter anderem, dass Antisemitismus heute nicht immer offensichtlich erkennbar ist. Neben eindeutig antisemitischer Symbolik und Sprache beispielsweise des Rechtsextremismus existieren Vorurteile, Doppelstandards und Verschwörungstheorien, die in Medien wie Sozialen Netzwerken aufgegriffen und reproduziert werden. Diese sind oftmals erst „auf den zweiten Blick“ als antisemitische Äußerungen oder Falschaussagen ideologischer Welterklärungsversuche identifizierbar. Gemeinsam mit verschiedenen Formen des Rassismus können sie sowohl bewusst als auch unbewusst im Weltbild einer Person verankert sein. Um Antisemitismus wirksam entgegentreten zu können, ist daher wichtig, weiter das persönliche Bewusstsein auch für „versteckte“ Menschenfeindlichkeit zu sensibilisieren.
Der Workshop war ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Akademien Thüringen und Baden und der Jugendbildungsstätte Junker Jörg. Er ist Teil einer Reihe von Jugendveranstaltungen im Projekt „Antisemitismus und Protestantismus“ der Evangelischen Akademien in Deutschland.