Evangelische Akademie Thüringen

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Von Gott, Göttlichkeit und Superhelden

"Gott bzw. Göttlichkeit wird in der Popkultur klischeehaft dargestellt." - Eine These der Jugendlichen aus der Projektwoche. Foto: © EAT. Bildgestaltung: Schülerinnen und Schüler der Jenaplan-Schule Jena.
"Gott bzw. Göttlichkeit wird in der Popkultur klischeehaft dargestellt." - Eine These der Jugendlichen aus der Projektwoche. Foto: © EAT. Bildgestaltung: Schülerinnen und Schüler der Jenaplan-Schule Jena.

Auf einem Plakat geben ein Pfarrer und ein Superheld einander die Hände, daneben die These: „In der Medien- und Popkultur reichen sich religiöse Anteile und diverse andere Filminhalte die Hände.“ Ein Gedanke, der den Jugendlichen beim Diskutieren über die Darstellung von Göttlichkeit in den Medien bei der diesjährigen Ethik-Woche der Jenaplan-Schule Jena kam. Mit dieser Woche zum Philosophieren starten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe traditionell in das neue Schuljahr. Begleitet wurden sie dabei von den Evangelischen Akademien Thüringen und Sachsen-Anhalt e.V. sowie philoSOPHIA e.V..

Die diesjährige Woche stand unter dem Thema „Woran du dein Herz hängst… Gottesbilder, Religionsphilosophie und Religionskritik“ und die Schülerinnen und Schüler konnten aus sechs thematischen AGs wählen. So ging es um Gottesbilder in den Weltreligionen, Fragen von Toleranz und (Un)Sinn der Religionen oder auch den Umgang mit religiösem Extremismus und Verschwörungstheorien. Zusammen mit Studienleiter Jan Grooten betrachten die Jugendlichen dabei das Verhältnis von Gottesbildern und Göttlichkeit in der Popkultur, wie etwa Bildern, Filmen und Computerspielen.

Dabei begaben sie sich auf eine gedankliche Reise von den Gottesvorstellungen der Antike und des Mittelalters über die Darstellung von Gott als Person im Film bis hin zu Superheldenfiguren – Menschen, die in der Fiktion mit nahezu göttlichen Kräften ausgestattet sind. Fragen, die die Jugendlichen dabei bewegten, drehten sich etwa um das Verhältnis von Mensch, Religion und Gesellschaft im Umgang mit Medien: Sollten Medien und Popkultur sich ein „Bild von Gott“ oder Göttlichem machen? Wie weit dürfen Medien gehen, was religiöse Satire betrifft? Und (warum) wird Gott in Film und Bild so häufig als alter Mann mit rauschendem Bart dargestellt? Keine einfachen Fragen, auf die auch im Seminar keine allgemeinen Antworten gefunden werden konnten. Im Verlauf der Woche entwickelten die Schülerinnen und Schüler jedoch eigene Kriterien, um Filme und andere Medien mit Blick auf diese Fragen betrachten und analysieren zu können.

Die Projektwoche fand im Rahmen des Projekts „Alles Glaubenssache?“ der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) statt.