Evangelische Akademie Thüringen

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Wertschöpfung in ländlichen Räumen - wie kann es gelingen?

  • Der Fachtag entstand in Kooperation mit Ursula Nirsberger von der Thüringer Landeszentrale für Politische Bildung und Burkhard Kolbmüller vom Heimatbund Thüringen e.V.. Foto: © EAT
    Der Fachtag entstand in Kooperation mit Ursula Nirsberger von der Thüringer Landeszentrale für Politische Bildung und Burkhard Kolbmüller vom Heimatbund Thüringen e.V.. Foto: © EAT
  • Catharina Druckenbrod von der Thüringer Landgesellschaft mbH gab Input zur Frage, wie Wertschöpfung unter heutigen Bedingungen gelingen kann. Foto: © EAT
    Catharina Druckenbrod von der Thüringer Landgesellschaft mbH gab Input zur Frage, wie Wertschöpfung unter heutigen Bedingungen gelingen kann. Foto: © EAT
  • Im Plenum stellten die Workshopleiter ihre Praxisbeispiele vor. Jan Hinrich Glahr von der Energiequelle GmbH berichtete vom energieautarken Dorf Feldheim. Foto: © EAT
    Im Plenum stellten die Workshopleiter ihre Praxisbeispiele vor. Jan Hinrich Glahr von der Energiequelle GmbH berichtete vom energieautarken Dorf Feldheim. Foto: © EAT

Von regionaler Wertschöpfung wird derzeit viel gesprochen. Im Zuge der globalen Krisen gewinnt die Produktion von Produkten, Energie und Dienstleistungen vor Ort zunehmend an Bedeutung. Doch was meinen wir mit dem Begriff, auch jenseits der wirtschaftlichen Wertsteigerung? Ist der monetäre Gewinn dabei wirklich das Maß aller Dinge oder zählen ideelle Werte nicht mindestens genauso viel? Welche Wertschöpfung wünschen wir uns insbesondere in ländlichen Räumen, die auch positive Bilanzen in Nachhaltigkeit, Umwelt- und Tierschutz, Sozialverträglichkeit und gesellschaftlicher Teilhabe hervorbringt?

Beim 2. Fachtag Ländlicher Raum, der am 10. November im Zinzendorfhaus unter dem Motto „Wertschöpfung vor Ort“ stattfand, ging es unter anderem um diese Fragen. Mit der Themenwahl lenkte das Leitungsteam (Ursula Nirsberger & Dr. Sabine Zubarik) den Fokus weg vom Defizitären und hin zur Wertschätzung: Nicht an was es dem ländlichen Raum alles mangelt, sondern was er im Gegensatz zur Stadt zu bieten hat, stand im Mittelpunkt des Fachtags. Dazu waren Teilnehmende – in den allermeisten Fällen selbst engagierte Akteure in dörflichen Gegenden – aus ganz Thüringen und darüber hinaus angereist.

Nach einem Input-Vortrag von Catharina Druckenbrod, Arbeitsstützpunktleiterin für Sondershausen bei der Thüringer Landgesellschaft mbH, wurde diskutiert, warum gerade in ländlichen Räumen sehr viel Potential steckt, aber auch, wie diese Potentiale teils verschenkt werden, wenn bürgerliches Engagement, Politik und Verwaltung nicht Hand in Hand arbeiten und wertvolle Initiativen entweder gar nicht erst umgesetzt werden können oder deren Verantwortliche aufgrund der Hürden alsbald ausbrennen.

Anhand von gelungenen Praxisbeispielen machten die drei Workshopleitenden viel Mut, selbst aktiv zu werden: Burkhard Kolbmüller stellte die Arbeit auf dem eigenen Hof in Bechstedt mit Mosterei und Kulturscheune vor; Christoff Gäbler präsentierte das Konzept der Offenen Werkstätten als Orte des gesellschaftlichen Wandels, der Eigenarbeit und des kollektiven Selbermachens; Jan Hinrich Glahr von der Energiequelle GmbH erzählte vom Entstehensprozess des energieautarken Dorfs Feldheim in Brandenburg.

Die Veranstaltung fand in Kooperation zwischen der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung, dem Heimatbund Thüringen und der Evangelischen Akademie Thüringen statt. Eine weitere Folgeveranstaltung im nächsten Jahr ist angedacht.