Evangelische Akademie Thüringen

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Wie weiter in der Corona-Krise? Podium im Augustinerkloster

  • Franz-Josef Schlichting, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, eröffnete das Podiumsgespräch im Augustinerkloster Erfurt. Foto: © Wuttke/EAT
    Franz-Josef Schlichting, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, eröffnete das Podiumsgespräch im Augustinerkloster Erfurt. Foto: © Wuttke/EAT
  • Die Beiträge und Diskussionen konnten auch online über einen Live-Stream mitverfolgt werden. Foto: © Wuttke/EAT
    Die Beiträge und Diskussionen konnten auch online über einen Live-Stream mitverfolgt werden. Foto: © Wuttke/EAT

„Wir sind zu mutlos. Der Einsatz von Selbsttests kam zu spät. Die Corona-App leistet gerade nichts. Menschen in Leitungs- und Vorbildpositionen trauen sich nicht, offen für die Impfung zu werben.“ Dr. Stefan Moritz, Leiter der Klinischen Infektiologie am Universitätsklinikum Halle (Saale) brachte eine ganze Liste von bremsenden Bedenken vor. Besonders aber störte ihn: 100 Millionen Impfdosen im Deutschland drohen zu verfallen. Während etwa im Kongo weniger als 0,1 % der Bevölkerung vollständig geimpft seien.

Menschen reagieren mit Wut und Trotz auf die Herausforderungen der Corona-Krise. Viele lassen sich „jetzt gerade nicht“ impfen, wenn sie zu viel Druck verspüren. Manche greifen andere verbal und körperlich an – bis hin zum Mord. Dabei sind weiter wenig diejenigen im Blick, die wirklich zu leiden haben: Mütter, Väter, Kinder und junge Erwachsene, bei denen Depressionen und Angststörungen deutlich zugenommen haben. „Wo bleibt hier die die Solidarität?“ fragte die Sozialpsychologin Prof. Dr. Nicole Harth von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.

Die Weltwirtschaft erholt sich gerade. Aber der Blick auf die Welt ist oft verstellt. Ideen, lieber alles hier zu produzieren, sind im Umlauf. Doch so global Pandemie und Wirtschaft sind, so ist auch die große Herausforderung des Klimaschutzes nur weltweit zu bewältigen, so Prof. Dr. Silke Übelmesser, Professorin für Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Die Themen und Thesen beim dritten Corona-Podium von Evangelischer Akademie Thüringen und Thüringer Landeszentrale für politische Bildung regten zu einer intensiven Diskussion an.

Über den Titel des Podiums „Was bleibt?“ hinaus wurde aus dem Publikum gefragt: „Was kommt?“

Hier können Sie die Veranstaltung in voller Länge sehen.