Evangelische Akademie Thüringen

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„Hier stehe ich und kann nicht anders!“ - Buchvorstellung auf der Thüringer Jazzmeile

  • Michael Helbing, Redakteur der Thüringer Allgemeinen, moderierte das Buchgespräch mit Ekkehard Wölk, Prof. Dr. Michael Haspel, Peter Reif-Spirek und Dr. Andreas Braune im Kulturzentrum mon ami Weimar. Foto: ©EAT
    Michael Helbing, Redakteur der Thüringer Allgemeinen, moderierte das Buchgespräch mit Ekkehard Wölk, Prof. Dr. Michael Haspel, Peter Reif-Spirek und Dr. Andreas Braune im Kulturzentrum mon ami Weimar. Foto: ©EAT
  • Im Rahmen der Thüringer Jazzmeile wurden die Publikationen „Hier stehe ich und kann nicht anders! Martin Luther, Martin Luther King und die Musik“ sowie „Ziviler Ungehorsam“ vorgestellt. Foto: ©EAT
    Im Rahmen der Thüringer Jazzmeile wurden die Publikationen „Hier stehe ich und kann nicht anders! Martin Luther, Martin Luther King und die Musik“ sowie „Ziviler Ungehorsam“ vorgestellt. Foto: ©EAT
  • Nach der Buchpräsentation gab das Wölk-Trio ein Konzert und präsentierte Jazz-Variationen bekannter Choräle und Lieder aus der Lutherzeit. Foto: ©EAT
    Nach der Buchpräsentation gab das Wölk-Trio ein Konzert und präsentierte Jazz-Variationen bekannter Choräle und Lieder aus der Lutherzeit. Foto: ©EAT

„Kultureller Dissens und politischer Dissens sind untrennbar miteinander verbunden.“ So beschreibt Peter Reif-Spirek das Verhältnis von (Free) Jazz und afro-amerikanischer Protestbewegung in den USA. Beides ziele auf die Gestaltung von gesellschaftlichen Freiräumen. Darin begründete sich zugleich die Idee für die Themenstellung des Buches „Hier stehe ich und kann nicht anders! Martin Luther, Martin Luther King und die Musik“, das am Montagabend im Rahmen der Jazzmeile in Weimar vorgestellt wurde. Ziel der darin dokumentierten Tagung war es, der aktuellen Bedeutung der Reformation anhand der Entwicklungslinie von Martin Luther zu Martin Luther King, von der Musik der Reformation zum Jazz nachzugehen und dabei das jeweilige Verhältnis von Musik und Protest zu untersuchen. Ekkehard Wölk, Pianist aus Berlin, betonte in dem von Michael Helbing, Redakteur der Thüringer Allgemeinen, moderierten Gespräch, dass die Choralmusik wesentlich zur Verbreitung der reformatorischen Bewegung beigetragen habe und sich besonders für die Interpretation im Jazz eigne. Sowohl bei Martin Luther als auch bei Martin Luther King spielte die Gewissensbindung für ihren jeweiligen Protest eine wichtige Rolle. „Darf dieses Gewissen in einem demokratischen Rechtsstaat religiös bestimmt sein, wenn es um zivilen Ungehorsam geht?“ fragte Dr. Andreas Braune. Akademiedirektor Prof. Dr. Michael Haspel betonte, dass sowohl bei Martin Luther als auch bei Martin Luther King die religiöse Motivation für gesellschaftliches Engagement eine zentrale Rolle gespielt habe. Allerdings müsse das gesellschaftliche Handeln dann mit allen zugänglichen Argumenten begründet werden. Und darin liegt auch die Inspiration für heute. Mit dem Konzert des Wölk-Trios wurde die Verbindunglinie von der Reformation bis zum Jazz eindrücklich zu Gehör gebracht.