Evangelische Akademie Thüringen

Veranstaltungen 2014

25. September 2014

Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt

Tafeln für die Hartz IV-Gesellschaft – Versagt der Sozialstaat?

Augustinerdiskurs

Die Tafeln haben in den letzten 20 Jahren eine beeindruckende Entwicklung genommen: Inzwischen  60.000 Ehrenamtliche unterstützen bundesweit über eine Million Bedürftige mit Lebensmitteln. Damit entlasten die Angebote der Tafeln das knappe Budget vieler Arbeitsloser, Hartz-IV-Bezieher und
Geringverdiener. Doch gerät mit dem Erfolg der Tafelbewegung nicht die eigentliche  Armutsbekämpfung aus dem Blick? Nach Art. 1 GG („Die Würde des Menschen ist unantastbar.“) ist die soziale Absicherung aller Bürger eine Kernaufgabe des Staats. Sofern aber Bedürftige auf  zusätzliche Angebote wie die der Tafeln angewiesen sind, wird das Versprechen des Sozialstaats  gebrochen. Welchen Sozialstaat brauchen wir? Wie steht es um den im Sozialgesetzbuch formulierten Anspruch auf „selbstbestimmte Teilhabe“? Wie können Angebote von Tafeln und Wohlfahrtsverbänden staatliche Leistungen ergänzen, ohne dass die Fürsorgepflicht des Staats dadurch aufgehoben wird?

Der Abend findet statt in der Veranstaltungsreihe "Augustinerdiskurse", zu der die Evangelische Akademie Thüringen, die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und das Evangelische Augustinerkloster zu Erfurt einladen.

Programm

(pdf-Datei, 475 KB)

19 Uhr
Begrüßung
Holger Lemme, Evangelische Akademie Thüringen/KDA der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM)

Podiumsdiskussion
Beate Weber-Kehr, Bundesverband Deutsche Tafel e.V.
Prof. Dr. Stefan Selke, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Furtwangen und Autor u.a. von „Kritik der Tafeln in Deutschland“
Dr. Klaus Scholtissek, Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein
Moderation: Hilde Weeg, Radiojournalistin beim MDR

Tagungsleitung