Für die Evangelische Akademie Thüringen schreibt die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland zum 1. April 2021 folgende Stelle aus:
Assistenz der Akademieleitung
Arbeitsort ist das Zinzendorfhaus in Neudietendorf; die Stelle ist befristet auf 2 Jahre und hat einen Beschäftigungsumfang von 50 % (20 Wochenstunden).
Die Aufgaben der Assistenz umfassen die Unterstützung der Studienarbeit, die organisatorische Mitvorbereitung und Durchführung von Tagungen und Veranstaltungen des Akademiedirektors im Bereich Theologie, Demokratische Zivilgesellschaft und Geschichte sowie die Unterstützung der Geschäftsführung. Von Vorteil sind Erfahrungen in der technischen Durchführung von Online-Veranstaltungen und der Bearbeitung sowie Veröffentlichung von Videoaufnahmen.
Bewerben kann man sich bis zum 11.02.2021 per E-Mail an Bewerbung@ekmd.de oder schriftlich an das Landeskirchenamt der EKM, Referat A4, Postfach 800 752, 99033 Erfurt.
Alle wichtigen Infos (wie Anforderungen, Voraussetzungen, Aufgabenbeschreibung, Vergütung, Bewerbung) finden sich in der Stellenausschreibung als Download.
Am frühen Abend des 6. Januar ging der „Literarische Garten“ – ein Veranstaltungsformat, das im Sommer 2020 Premiere hatte – in die dritte Runde, und zwar als digitale Winterversion. Während sich die lesefreudigen Teilnehmenden im Juli vor dem Regen in die Räume der Akademie retteten, im August dann wie geplant den Garten des Zinzendorfhauses nutzen konnten, so fanden sie sich diesmal online per Zoom-Meeting ein. Für die Wintergarten-Atmosphäre mussten dabei die eigenen Zimmerpflanzen des heimischen Wohnzimmers herhalten.
Zwei Stunden sprachen die acht Bücherfans über ihre Lektüren und deren aktuelle gesellschaftliche Bezüge, und wie auch schon bei den ersten beiden Terminen war die Bandbreite der vorgestellten Werke groß und überaus international: die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood mit ihrem frühen Roman „Katzenauge“, der in den USA lebende nigerianische Autor Helon Habila mit dem kürzlich auf deutsch erschienenen Roman „Reisen“, der aus Jugoslawien stammende mehrfache Buchpreisträger Saša Stanišić mit dem Erzählband „Fallensteller“, die politisch kontrovers diskutierte und in der DDR aufgewachsene Literatin Monika Maron mit ihrem neuesten Roman „Artur Lanz“, die deutsche Ökonomin Maja Göpel mit der Einladung „Unsere Welt neu denken“ und der deutsch-schweizerische Theologe Eberhard Busch mit seiner Biographie zu Karl Barth.
Auch die behandelten Themen waren dementsprechend vielseitig. Die Genderthematik („Artur Lanz“) kam dabei genauso vor wie die Problematiken der Migration („Reisen“), Mobbing und Gewalt unter Kindern („Katzenauge“) und der Zusammenhang zwischen Weltwirtschaft und Klimakrise („Unsere Welt neu denken“). Die ausgewählten und von den Teilnehmenden vorgelesenen Textstellen bewiesen die spezifischen literarischen Stärken der Autorinnen und Autoren, wie etwa psychologisches Einfühlungsvermögen („Katzenauge“), dokumentarische Genauigkeit („Karl Barths Lebenslauf“), beeindruckende Wortgewaltigkeit („Fallensteller“), provozierende Subversivität („Artur Lanz“), interkulturelle Vermittlung („Reisen“) und Anschaulichkeit von komplexen Sachverhalten („Unsere Welt neu denken“).
Reich an Lesetipps ging man auseinander, in der Hoffnung, bald wieder voneinander und von weiteren Lektüren zu hören. Die nächsten Termine für den Literarischen Garten sind am 13. Juli und am 25. August – schon jetzt herzliche Einladung dazu!
Zum Jahreswechsel wünschen wir uns gegenseitig stets viel Gutes – aber diesmal dürfte einer der häufigsten und sehnlichsten Wünsche die Gesundheit betreffen, und so wünschen auch wir allen an erster Stelle einen gesunden Start ins neue Jahr! Darüber hinaus hoffen wir, dass Lebensfreude, Zuversicht und gegenseitige Anteilnahme ebenfalls nicht zu kurz kommen. Die Jahreslosung für 2021 trägt uns Barmherzigkeit auf: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36) Mit diesem Leitgedanken meistern wir hoffentlich die kleinen und großen Hindernisse und freuen uns auf zahlreiche Begegnungen mit Ihnen.
Möglichkeiten zur Begegnung finden Sie in unserem neuen Jahresprogramm: Gemeinsam über Demokratie, Menschenrechte und die Rolle der Kirche nachdenken, bei Theaterworkshops in andere Rollen schlüpfen, über Chancen und Schwierigkeiten des digitalen Zeitalters diskutieren, Neues bei einer Litera-Tour entdecken, Erfahrungen austauschen zum Wandel der Arbeitswelt, zu eigenen Möglichkeiten nachhaltigen Handelns und über Bücher, Bilder und Filme ins Gespräch kommen – das alles und noch einiges mehr bieten Ihnen unsere geplanten Veranstaltungen in den kommenden zwölf Monaten.
Weihnachten ist kein Zeitpunkt
und keine Jahreszeit,
sondern eine Gefühlslage.
Frieden und Wohlwollen
in seinem Herzen zu halten,
freigiebig mit Barmherzigkeit
zu sein, das heißt,
den wahren Geist von
Weihnachten in sich zu tragen.
(John Calvin Coolidge Jr.)
Mögen wir alle in den kommenden Tagen diesen „wahren Geist von Weihnachten“ in und um uns spüren und in diesem Sinne besonders schöne Feiertage verbringen.
Behütete Weihnachten wünscht Ihnen das Team der Evangelischen Akademie Thüringen!
Wer kennt Ideen für ein gemeinwohlorientiertes, solidarisches, nachhaltiges oder soziales Wirtschaften? Und wie können solche Ideen helfen, dass Wirtschaft und Gesellschaft Kurs auf Nachhaltigkeit setzen? Das Wissen um Klimawandel, endliche Ressourcen und unausgeglichene Machtverhältnisse ist größer als je zuvor, und doch scheint eine konsequent nachhaltige Politik so fern wie eh und je.
Bei einem gemeinsamen Online-Workshop zum Thema „Nachhaltige Ökonomie“ der Evangelischen Akademien Sachsen-Anhalt und Thüringen trafen sich 13 Wissenschaftlerinnen und Aktivisten, um über konkrete Praxisansätze nachhaltigen Wirtschaftens nachzudenken. Während des zweitägigen Workshops wurden in der Praxis exemplarisch erprobte Konzepte alternativen Wirtschaftens diskutiert, aber auch die Frage bewegt, wie diese Überlegungen breiter kommuniziert werden können. In den kommenden Monaten soll, da waren sich die Beteiligten einig, eine Online-Plattform entstehen, auf der die unterschiedlichen Formen nachhaltigen und zukunftsfähigen Wirtschaftens vorgestellt werden sollen. Denn es mangelt nicht an Ideen, sondern an ihrer Bekanntheit – und der Überzeugung, dass die nachhaltige Ausrichtung der Wirtschaft höchst dringlich ist.
Wer sich mit Moritz Mitzenheim befasst, gerät in ein emotionales bergauf und bergab. Das schickte Dr. Ehrhart Neubert seinem Vortrag über diesen Landesbischof auf der Tagung „100 Jahre evangelische Landeskirche in Thüringen“ im November voraus. Tatsächlich wird Mitzenheim als lutherisch-treuer Kämpfer für seine Kirche ebenso erinnert wie als „roter Moritz“, der sich mit Walter Ulbricht traf.
Wie also würde Neubert über ihn sprechen? Diese Frage stand nicht erst von da ab im Raum. Nur eines sei dazu verraten: Die Antwort kann überraschen. Denn Neubert hielt fest: Mitzenheim sei seinem Ziel immer treu geblieben, Raum zu schaffen für die Volkskirche. O-Ton Mitzenheim: „Raum für den Dienst der Kirche – freihalten, freimachen, wenn es sein muss, freikämpfen, mehr brauchen wir nicht. Diesen Raum zu füllen mit echtem christlichen Gemeindeleben, das ist unsere Sache.“
Inwiefern Neuberts These zutrifft, erfahren Sie in der Aufzeichnung seines Vortrag.
In der Tagungs-Präsentation von Archivleiterin Christina Neuß und Archivmitarbeiter Johannes Röder können Sie nicht nur den schwarzen Hut von Landesbischof Werner Leich bewundern. Auch die Stimme von Moritz Mitzenheim ist zu hören. Auf innerkirchliche Kritik an ihm sagt er, die Worte suchend: „Und wenn Sie in der Zeitung was lesen, dann müssen Sie immer sagen. Aha. Das ist ja nun, mmh, also, mmh, das was die Zeitung schreibt. In der Zeitung steht auch manchmal was Richtiges. Nicht?“