Evangelische Akademie Thüringen

Veranstaltungen 2010

31. Oktober 2010

Herderkirche, Weimar

Aufarbeitung, Gerechtigkeit, Versöhnung

Zeitsignale am Reformationstag

20 Jahre nach der Vereinigung Deutschlands stellt sich immer noch die Frage, wie mit jenen umgegangen werden kann und soll, die am DDR-Unrecht beteiligt waren, sei es in staatlichen und gesellschaftlichen Positionen, sei es als offizielle oder inoffizielle Mitarbeiter der Staatssicherheit. Sind Christen aufgerufen, hier vorbehaltlos Versöhnung zu betreiben? Muss nicht erst aufgearbeitet, Schuld und Unrecht bekannt und auch juristisch Gerechtigkeit geschaffen werden? Manche fordern 20 Jahre nach der Vereinigung einen Schlussstrich unter die Debatte. Dagegen wird argumentiert, dass vieles Unrecht und das Leid der Opfer noch gar nicht ausreichend aufgedeckt sind und für sie Gerechtigkeit geschaffen werden müsse, auch um des Prinzips der Rechtsstaatlichkeit willen.

Im Gespräch mit Ulrike Poppe, Bürgerrechtlerin und Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur soll diesen Fragen nachgegangen werden. Was ist heute noch an Aufarbeitung nötig? Wie kann Gerechtigkeit geschaffen werden? Wie und wann ist Versöhnung möglich? Welche Erinnerungskultur brauchen wir, um die Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft zu befördern? Gibt es eine besondere Aufgabe für Christen und Kirche?

Programm

19.30 Uhr
Begrüßung
Pfarrer Hardy Rylke, Evangelische Kirchgemeinde Weimar

im Anschluss
Aufarbeitung, Gerechtigkeit und Versöhnung
Ulrike Poppe im Gespräch mit PD Dr. Michael Haspel, Direktor der Ev. Akademie Thüringen

Tagungsleitung